WM-Qualifikation Südamerika: Argentinien übernimmt Tabellenführung

Während in Europa an diesem Wochenende erst der erste Spieltag in der Qualifikation für die WM 2018 in Russland auf dem Programm steht, ist man in Südamerika schon deutlich weiter. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag europäischer Zeit wurde bereits die siebte Runde ausgetragen, nach der es in der Tabelle noch enger zugeht als zuvor. Zwischen dem neuen Spitzenreiter Argentinien und dem lediglich siebtplatzierten Copa-America-Sieger Chile liegen nur vier Punkte. Das Rennen um die vier direkten WM-Tickets und um Rang fünf, der zumindest für interkontinentale Play-offs gegen einen Ozeanien-Vertreter reicht, verspricht damit Spannung bis zum Schluss.

Messi schießt Argentinien zum Sieg

In der besten Position befindet sich nach dem siebten Spieltag Argentinien, das beim Einstand von Trainer Edgardo Bauza das stets brisante Nachbarschaftsduell gegen Uruguay mit 1:0 für sich entscheiden konnte, obwohl Paulo Dybala kurz vor der Pause mit Gelb-Rot vom Platz musste und Uruguay die zweiten 45 Minuten in Überzahl agieren konnte. Zu diesem Zeitpunkt lag Argentinien aber bereits in Führung, nachdem Lionel Messi im ersten Spiel nach seinem Rücktritt vom Rücktritt in der 43. Minute das 1:0 erzielt hatte, das letztlich das Tor des Tages bleiben sollte. Ob Messi auch am Dienstag gegen Venezuela mitwirken kann, ist aufgrund einer Muskelverletzung allerdings fraglich. 

Neymar bringt Brasilien in Führung

Uruguay ist trotz der Niederlage mit einem Punkt Rückstand auf Argentinien immerhin noch Zweiter, allerdings nun punktgleich mit Kolumbien, das durch Tore von James Rodriguez und MacNelly Torres mit 2:0 gegen Venezuela gewann. Ebenfalls 13 Punkte auf dem Konto hat Ecuador, das gegen Brasilien aber deutlich mit 0:3 verlor. So klar wie das Ergebnis vermuten lässt, war der Spielverlauf aber nicht. Erst in der 73. Minute brachte Neymar die Selecao per Elfmeter in Führung und die Treffer Nummer zwei und drei gelangen Gabriel Jesus zwischen der 87. Minute und der dritten Minute der Nachspielzeit, als Ecuador nach Gelb-Rot für Juan Carlos Paredes dezimiert war. Brasilien rückte mit diesem Erfolg und nun zwölf Zählern auf den fünften Platz vor und scheint mit dem neuen Trainer Tite wieder in der Spur zu sein.

Trio schon abgeschlagen

Einen Rückschlag erlitt hingegen Chile rund zwei Monate nach dem Gewinn der Südamerikameisterschaft. In Paraguay lag die chilenische Auswahl nach Toren von Oscar Romero und Paulo Cesar da Silva schon nach neun Minuten mit 0:2 zurück. Arturo Vidal gelang zwar vor der Pause noch der Anschlusstreffer, doch zum Punktgewinn reichte es nicht mehr.

Im fünften Spiel wahrte Bolivien mit einem 2:0-Sieg gegen Peru durch Tore von Pablo Escobar und Ronald Raldes seine kleine Chance auf die WM. Mit sechs Punkten muss Bolivien aber schon eine Erfolgsserie hinlegen, um den Anschluss nochmal zu schaffen, der für Peru (vier Punkte) und Venezuela (ein Zähler) bereits utopisch scheint.

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WM-Quali: Norwegen verpatzt Generalprobe – Deutschland siegt

Am Sonntag beginnt auch für den Weltmeister, der letztmals bei der WM 2002 als Titelverteidiger automatisch dabei war, die Qualifikation für die WM 2018 in Russland. Die deutsche Nationalmannschaft startet in Gruppe C mit einem Gastspiel in Oslo, wo mit Norwegen ein unangenehmer, aber sicherlich auch nicht unschlagbarer Gegner auf das Team von Bundestrainer Joachim Löw wartet.

Skjelbred fehlt wohl gegen Deutschland

Anders als eigentlich erhofft, konnten die in den Play-offs zur EM 2016 an Ungarn gescheiterten Wikinger im letzten Spiel vor dem Qualifikationsstart kein Selbstvertrauen tanken. Vielmehr verlor Norwegen ebenfalls in Oslo ein Testspiel gegen Weißrussland mit 0:1. Sjarhej Krywez erzielte kurz nach der Pause das Tor des Tages für die Gäste, womit die norwegische Generalprobe verpatzt war. Daran konnten mit Örjan Nyland vom FC Ingolstadt, Veton Berisha von der SpVgg Greuther Fürth und dem gerade erst vom FK Krasnodar zu Hannover 96 gewechselten Stefan Strandberg auch drei in Deutschland unter Vertrag stehende Profis nichts ändern.

Even Hovland (1. FC Nürnberg) und Rune Jarstein (Hertha BSC) saßen 90 Minuten lang auf der Bank, während Jarsteins Berliner Vereinskollege Per Skjelbred wegen einer beim Bundesliga-Auftakt erlittenen Muskelverletzung im Oberschenkel passen musste und wohl auch gegen Deutschland ausfällt.

Löw schont seine A-Elf

Allzu großen Eindruck dürfte die norwegische Auswahl nicht auf die deutschen Beobachter gemacht haben, die die Partie sicherlich genau unter die Lupe genommen haben und bis zum Spiel am Sonntag in allen Details auswerten werden. Letztlich tritt Deutschland als klarer Favorit an und wird sich im Vergleich zum eigenen 2:0-Sieg am Mittwochabend gegen Finnland sicherlich auch steigern können. Beim Abschiedsspiel von Bastian Schweinsteiger lief eine Mannschaft auf, die so in Oslo kaum beginnen wird.

Die eingewechselten Thomas Müller und Mesut Özil werden voraussichtlich in die Startelf zurückkehren, in der auch die gegen Finnland gar nicht eingesetzten Manuel Neuer, Mats Hummels, Toni Kroos und Sami Khedira stehen werden. Benedikt Höwedes dürfte ebenfalls gute Karten haben, anstelle von Jonathan Tah oder Skhodran Mustafi aufzulaufen.

Spannende Stürmerfrage

Gespannt darf man sein, für welche Variante sich Bundestrainer Joachim Löw im Angriff entscheidet. Zur Auswahl stehen aufgrund des Fehlens des nach der bei der EM erlittenen Muskelblessur noch nicht fitten Mario Gomez mit Mario Götze und Thomas Müller zwei Spieler, die die Mittelstürmerposition eher als falsche Neun ausfüllen. Alternativ dazu könnte auch Kevin Volland in der Spitze beginnen, der freilich auch nicht den Typus Strafraumstürmer verkörpert, wie es Gomez macht. Zudem besteht beim Neu-Leverkusener nach dem Spiel gegen Finnland der Verdacht auf Mittelhandbruch, womit ein Einsatz kaum möglich wäre.

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Ausblick EM Team Österreich

18 Jahre lang konnte sich Österreich nicht mehr auf sportlichem Weg für ein großes Turnier qualifizieren. Lediglich bei der EM 2008 war die ÖFB-Auswahl als Gastgeber auf ganz großer Bühne dabei, enttäuschte aber und schied ebenso nach der Vorrunde aus wie bei der WM 1998, für die sich noch die Generation um Toni Polster und Andreas Herzog qualifiziert hatte.

Österreich jubelt nach Tor
Wikimedia, Steindy

Nach langem Warten verfügt die Alpenrepublik nun aber wieder über eine Mannschaft, die sich mit neun Siegen in zehn ungeschlagenen Qualifikationsspielen unter anderem gegen Russland und Schweden nicht nur höchst souverän das direkte EM-Ticket sichern konnte, sondern von der nicht wenige Experten auch bei der Endrunde in Frankreich einiges erwarten.

Aus gutem Grund, ist die Mannschaft des Schweizer Trainers Marcel Koller doch gespickt mit Profis, die in der deutschen Bundesliga und der englischen Premier League Woche für Woche auf höchstem Niveau gefordert werden. Christian Fuchs, der mit Leicester City völlig überraschend englischer Meister wurde, und der trotz seiner erst 23 Jahre schon äußerst erfahrene David Alaba, der sich unter anderem Champions-League-Sieger und fünffacher deutscher Meister nennen darf, sind sicherlich aktuell aus der Vielzahl an Spielern von internationalem Niveau noch hervorzuheben.

Nachbarschaftsduell zum Auftakt

Genährt wird die Hoffnung auf ein langes Turnier in Österreich auch durch die Gruppenauslosung, bei der es die Koller-Elf sicherlich schlimmer hätte erwischen können. Mit Portugal findet sich zwar eine Team aus dem erweiterten Kreis der Favoriten ebenfalls in der Gruppe F, doch vor den übrigen Gegnern Ungarn und Island, die sogar beide noch länger auf die Teilnahme an einem großen Turnier warten mussten, muss sich die ÖFB-Auswahl sicher nicht verstecken.

Das Nachbarschaftsduell gegen die erstmals seit der WM 1986 in Mexiko wieder auf großer Bühne vertretenen Ungarn bedeutet am Dienstag, den 14. Juni, um 18 Uhr in Bordeaux den Startschuss für die österreichische Auswahl, ehe dann vier Tage später am 18. Juni um 21 Uhr im Pariser Prinzenpark das Duell mit Gruppenfavorit Portugal und Superstar Cristiano Ronaldo wartet.

Zum Abschluss der Vorrunde geht es dann am Mittwoch, den 22. Juni, um 18 Uhr wieder in Paris, allerdings diesmal im Stade de France im Vorort St. Denis gegen Island.

Ab dem Achtelfinale ist im K.o.-System dann einiges möglich. Sollte Coach Koller, der schon jetzt Heldenstatus genießt, sein Team tatsächlich in die Runde der letzten Acht oder sogar noch weiter führen, wäre man wohl kurz davor, dem Schweizer ein Denkmal zu errichten. Zunächst muss aber natürlich gespielt werden und dass in der Vergangenheit mehrfach hochgelobte Außenseiter bitter enttäuschten sollte der ÖFB-Auswahl ebenso eine Warnung sein wie die letzten drei Testspiele, die gegen die Türkei (1:2), Malta (2:1) und die Niederlande (0:2) alles andere als überzeugend verlaufen sind.

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Kreuzbandriss: Französisches Talent Kurt Zouma verpasst die Heim-EM

Die französische Nationalmannschaft muss vier Monate vor Beginn der Europameisterschaft 2016 im eigenen Land einen personellen Rückschlag verkraften. Abwehrspieler Kurt Zouma erlitt während der Partie zwischen seinem FC Chelsea und Manchester United (1:1) am vergangenen Sonntag einen Kreuzbandriss und muss damit rund sechs Monate pausieren.

Unglückliche Landung

Schon die Schmerzensschreie des 21 Jahre alten Innenverteidigers, der nach einem Kopfball äußerst unglücklich aufkam und sich dabei das Knie verdrehte, verhießen nichts gutes. Und als sich Chelseas Trainer Guus Hiddink nach dem Spiel gegenüber der Presse alles andere als optimistisch äußerste, war schon Schlimmes zu befürchten. Die niederschmetternde Diagnose folgte für den Youngster schließlich am Montag nach weiteren Untersuchungen.

Leider ist es bei jedem großen Turnier so, dass eigentliche Stammspieler verletzungsbedingt fehlen. Richtig bitter ist es aber natürlich, wenn so die vielleicht einmalige Chance, auf eine EM oder WM im eigenen Land verstreicht. Zouma kann sich aber damit trösten, angesichts seines Alters noch einige Welt- und Europameisterschaften spielen zu können, denn setzt der 1,90 Meter große Hüne seine Entwicklung so fort wie in den letzten Monaten, dürfte mittel- bis langfristig auch in der Equipe Tricolore kein Weg an ihm vorbeiführen.

Zwei Länderspiele, zweimal gegen Dänemark

Anfang 2014 für rund 15 Millionen Euro vom AS St. Etienne zu Chelsea gewechselt, stand Zouma in dieser Saison in 21 von 25 Premier-League-Spielen in der Startelf der Blues, während ein erfahrener Recke wie Gary Cahill meist die Bank drückte. Für Frankreich debütierte Zouma bereits im März 2015 beim 2:0-Sieg gegen Dänemark und kam zuletzt im Oktober beim 2:1-Sieg wiederum gegen Dänemark zu seinem zweiten Einsatz in nationalen Diensten.

Nationaltrainer Didie Deschamps dürfte bei der EURO 2016 auf eine Innenverteidigung bestehend aus Raphaël Varane (Real Madrid) und Laurent Koscielny (FC Arsenal) setzen. Dahinter stehen Eliaquim Mangala (Manchester City) und Mamadou Sakho (FC Liverpool) parat, vor denen sich Zouma indes nicht hätte verstecken müssen. Auf Sicht ist Zouma zuzutrauen, den Platz neben Varane zu erobern, auch wenn Koscielny mit 30 Jahren sicher noch nicht zum alten Eisen gehört.

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Wer ist Favorit auf den EM 2016 Titel?

Die Zeit bis zur EM 2016 Endrunde in Frankreich wird immer kürzer und schön langsam kann man sich über die Favoriten für das Turnier Gedanken machen. Weltmeister Deutschland zählt natürlich zum Favoritenkreis, wobei auch Gastgeber Frankreich eine wichtige Rolle spielen könnte. Titelverteidiger Spanien würde nach der enttäuschenden WM in Brasilien gerne seinen dritten EM-Titel holen. Wir haben uns die Chancen der TEams kurz angesehen

Wer ist Favorit bei der EM 2016?

Favorit Nummer 1 ist mit Sicherheit die DFB-Elf von Coachvon Jogi Löw. Nach der beeindruckenden Leistung bei der Weltmeisterschaft in Brasilien ist die Mannschaft souveräner geworden. Die Leistungen in der Quali waren zwar nicht berrauschend (2 Niederlagen und 1 Unentschieden bei 7 Siegen), doch beim Turnier in Frankreich wird die deutsche Nationalelf voll fokussiert auftreten. Trainer Löw hat einen unendlich großen Pool an Spielern, bei denen er die besten mitnehmen kann. Es drängen immer wieder junge Talente in die Mannschaft, welche aber wohl noch 2 Jahre auf ihren ersten Endrundeneinsatz warten müssen.

Als zweitgrößten Favoriten sehen wir das Team aus Spanien. Mit 9 Siegen und einer Niederlage meisterte das Team von Vicente del Bosque die Qualifikation extrem souverän. Ein Torverhältnis von 23:3 spricht eine klare Sprache, wobei das verlorene Spiel eine 2:1 Niederlage gegen die Slowakei war. Nach der großen Enttäuschung bei der Weltmeisterschaft, wo die Spanier bereits in der Vorrunde scheiterten, werden die Iberer bei der EM zum Angriff blasen. Verteidiger Sergio Ramos ist sogar davon überzeugt, dass Spanien den dritten Europameisterschaftstitel einfahren wird. Hier findet ihr das ganze Interview.

Gastgeber Frankreich will ebenso ein Wörtchen mitreden wenn es um den Titelgewinn geht. Die Vorzeichen für die „Equipe Tricolore“ stehen gut, denn bei der letzten Heimeuro im Jahr 2000 konnte der Titel gewonnen werden. Didier Deschamps, aktuell Trainer der Franzosen, stand bei der letzten Europameisterschaft in Frankreich sogar noch auf dem Spielfeld. Mit dem Publikum im Rücken könnte Frankreich an alte Erfolge anknüpfen, wobei sich das aktuelle Team sehr gut entwickelt hat. Durch die automatische Quali spielte man zuletzt nur freundschaftliche Duelle, wobei dies vielleicht ein kleiner Nachteil sein könnte.

Somit gibt es aktuell 3 große Favoriten auf den Titelgewinn, wobei natürlich auch andere Nationen mitmischen möchten. England, Italien oder auch Belgien könnten für eine Überraschung sorgen. Doch auch Außenseiter wie Polen oder Österreich möchten gerne bis ins Viertel- oder Halbfinale vorrücken. In der K.O.-Phase ist wie bekanntlich sowieso alles möglich.